Pädagogisches Konzept des Tagesheims St. Leonhard

Pädagogisches Konzept der Kita
 
 

Leitbild der Betreuungsarbeit

Das humanistische Menschenbild  prägt die Betreuungsarbeit:

  • Das Streben nach Autonomie: Jeder Mensch strebt nach Selbstbestimmung und Freiheit.
  • Das Streben nach Selbstverwirklichung: Jeder Mensch hat das Bedürfnis seine eigenen Möglichkeiten zu verwirklichen und auszuschöpfen.
  • Der Mensch ist eine Ganzheit: Jeder Organismus ist eine in sich geschlossene Einheit, die unteilbar ist. Wird diese Einheit zerstört, so entstehen körperliche und seelische Probleme.
  • Menschliches Erleben und Verhalten sind ziel- und sinnorientiert: Alle Erlebens- und Verhaltensweisen des Menschen, alle Aktivitäten sind auf ein Ziel ausgerichtet sowie sinn- und zweckvoll.
 
 

1. Pädagogischer Ansatz und Bild vom Kind

Pädagogischer Ansatz und Bild vom Kind

Im Tagesheim St. Leonard steht das Kind* mit seinem Streben nach Selbstverwirklichung (Autonomie) und ein anerkanntes Mitglied der Gemeinschaft zu sein im Mittelpunkt.

Jedes Kind wird so angenommen wie es ist.

Die Entwicklung einer selbstbestimmten und unverwechselbaren Persönlichkeit wird unterstützt und gefördert.

Wir gehen davon aus, dass jedes Kind das Bedürfnis und Möglichkeiten hat seine Fertigkeiten, Fähigkeiten, Erkenntnisse und Wissen, Einstellung und Haltung zu entfalten und auszuschöpfen.

Damit das Kind sich erfolgreich entwickeln kann, bieten wir eine Atmosphäre, in der sich das Kind wohl und geborgen fühlen kann.

1.1 Pädagogische Grundsätze 

  • Im Tagesheim St. Leonard richtet sich die alltägliche Betreuung nach den Bedürfnissen und den Ressourcen der Kinder.
  • Wir bieten den Kindern eine verlässliche Beziehung an und begegnen ihnen mit Feinfühligkeit.
  • Die Betreuerinnen und Betreuer handeln nach den Grundsätzen des demokratischen Erziehungsstils.
  • Das Streben nach Autonomie und das erfolgreiche und befriedigende Zusammenleben in der Gemeinschaft bestimmen die Betreuungsziele.
  • Nähe und Distanz in der zwischenmenschlichen Beziehung sind Bedürfnisdimensionen des Menschen. Das Kind wird in der Regulierung des Wohlbefindens unterstützt und gefördert.
    • Bindung: Bewusste Entscheidung für Nähe und für Distanz.
    • Selbstbestimmung: Bewusste Entscheidung für Sicherheit und für Freiheit.
    • Selbstwert: Bewusste Entscheidung zwischen dem Bedürfnis nach individuellen Interesse und Zugehörigkeit zur Gemeinschaft.
  • Die Entwicklung der Selbsteinschätzung, Selbstverwirklichung und einüben von Sozialverhalten bestimmen unsere Betreuungsangebote.
  • Die Kinder sollen sich bei uns körperlich, geistig und seelisch ausgeglichen und gesund entwickeln können (Selbstaktualisierung).
  • Wir pflegen eine konstruktive Kommunikation. Im Dialog wird den Kindern die an sie herangetragenen Aufgaben und Massnahmen erklärt, einsichtig gemacht und begründet. Fehler, Konflikte und Probleme sehen wir als menschliche Eigenschaften, die wir als Lernchance nutzen.
  • Alle Kinder sollen am Zusammenleben teilhaben (Partizipation). Daher sollen die Kinder ihrem Entwicklungsstand entsprechend, wenn immer mögliche im Alltag mitentscheiden, mitwissen, mit-Tun und miterleben.
  • Wir unterstützen die Sexualentwicklung der Kinder, in dem wir die Entwicklung der Selbstbestimmung / die Selbstverantwortung der Kinder unterstützen und fördern.
    • Wir unterstützen die Kinder, damit sie ein positives Gefühl für den eigenen Körper und die Signale, die er aussendet, entwickeln können. Dazu gehört im Kindergartenalter auch das kindliche «Doktorspiel».
    • Wir unterstützen die Entwicklung von Mitgefühl, Wertschätzung und Selbstvertrauen.
    • Kinder unterstützen ein Gespür für die eigene Schamgrenze und die der Anderen zu entwickeln, zu erkennen und zu respektieren. Den Erwerb von sexuellen Informationen und das Erlernen körperlicher Bedürfnisse entsprechend dem aktuellen Entwicklungsstand.
    • Im Sinn des Gender-Mainstreaming, dem Gleichstellungsaspekt, unterstützen wir die Entwicklung einer geschlechtsbewussten Entwicklung.

1.2 Förderung der Kompetenzen

Wir unterstützen, fördern und fordern die Kinder in Ihrer Entwicklung.

„Erkläre mir, und ich vergesse.
Zeige mir, und ich erinnere.
Lass es mich tun, und ich verstehe“
Konfuzius

1.2.1 Selbstkompetenz- Selbstverantwortung und Selbstbestimmung

Da die Erfahrung der eigenen Kompetenz das Selbstvertrauen und die Selbständigkeit stärkt, fokussieren wir die individuellen Ressourcen des Kindes und fördern gezielt, was es gut kann und wofür es sich interessiert.

Das Kind darf, soweit wie möglich, alles selbst ausprobieren und seinem Alter entsprechende Aufgaben selbständig lösen. Kinder sind Forscher, Entdecker und Akteure ihrer eigenen Entwicklungsprozesse in ihrem eigenen Entwicklungstempo. Wir unterstützen das Kind dabei und helfen, wenn nötig. Wir bieten dem Kind eine ausgewogene Mischung aus Freispiel einerseits und aus spontanen, geplanten, geführten, alters- und entwicklungsspezifischen Aktivitäten andererseits.

1.2.2 Sozialkompetenz – soziale Einstellung und Haltung

Wir unterstützen die Sozialisierung und Integration des Kindes in die Gemeinschaft, fördern die Entwicklung seiner Persönlichkeit und achten auf seine Individualität. Der Kontakt unter den Kindern der Gruppen findet spontan oder durch gruppenübergreifende Angebote statt. Es ist für das Kind wichtig, gute und tragende Beziehungen zu den Erzieherinnen und den anderen Kindern aufzubauen. Dadurch kann es genügend Vertrauen entwickeln, um seine Bedürfnisse zu äussern und mitverantwortlich zu verhalten. Wir unterstützen die Entwicklung einer wertschätzenden und einfühlsamen Grundhaltung gegenüber allen Menschen und der Mitwelt.

1.2.3 Sachkompetenz – lebenspraktische Kompetenz, Weltverständnis, Erkenntnisse und Wissen

Wir unterstützen die neugierige, fragende und lernfreudige Haltung des Kindes und schaffen eine Umgebung, in der das Kind experimentieren und eine sinnliche und emotionale Beziehung zur Umwelt aufbauen kann. Darin sehen wir eine wichtige Voraussetzung für das Begreifen und Verstehen der Umwelt sowie für den Erwerb von vielfältigen Fertigkeiten und Kenntnissen.

Internetseiten mit weiteren Orientierungshilfen:

www.kinderschutz.ch/de/sexualerziehung-bei-kleinkindern.html

www.alliance-educationsexuelle.ch

www.sante-sexuelle.ch

2. Anmeldung und Eintritt

Anmeldung und Eintritt

Anfänge prägen.

Um eine optimale Voraussetzung für eine erfolgreiche und bedürfnisorientierte Betreuung zu schaffen, hat die Gestaltung des Eintritts eine besondere Bedeutung.

Die familiären Bedürfnisse und das Betreuungsangebot müssen im Wesentlichen übereinstimmen.

2.1 Bedingungen für die Aufnahme

  • Aufnahmealter: 3 Monate bis 9 Jahre (Ende dritte Primarklasse)
  • Aufnahmealter für den Mittagstisch: ab Schuleintritt

2.2  Besichtigung

  • Führung durch das Tagesheim
  • Erklärung und Info über das Angebot des Tagesheims

2.3  Anmeldung

  • Anmeldung erfolgt über die Vermittlungsstelle Erziehungsdepartement (ED), Freie Strasse 35, 4001 Basel,
  • Vermittlung: tagesbetreuung@bs.ch
  • Telefon: 061 267 46 14
  • Die Eltern müssen ein Gesuch bei der Vermittlungsstelle Basel-Stadt (ED) stellen. Die Kinderanmeldung verläuft im Anschluss direkt über das Tagesheim

2.4 Fachstelle Tagesbetreuung meldet das Kind im Tagesheim St. Leonard an.

  • Aufnahme sofern ein Platz zur Verfügung steht

2.5 Ablauf Aufnahme im Tagesheim St. Leonard

  1. Erstgespräch
  2. Erstkontakt mit dem Kind 
  3. Eintrittsgestaltung / Eingewöhnung vereinbaren

2.6 Bedeutung und Organisation der Eingewöhnung

In den ersten Wochen soll allen Beteiligten, vor allem den Kindern, die Möglichkeit gegeben werden, behutsam und allmählich in die neue Situation hineinzuwachsen. In der Regel zwei Wochen. Dabei orientieren wir uns an den Richtlinien der Fachstelle der Tagesbetreuung (ED).

Eine sorgfältig gestaltete Eingewöhnungszeit schafft die Grundlage für eine optimale Entfaltung des Kindes im Tagesheim. Es gibt viel Neues zu entdecken und kennen zu lernen. Dies braucht seine Zeit.

Die Eingewöhnungsdauer hängt vom Kind, den Eltern sowie der Lebens- und Entwicklungssituation ab.

In Absprache mit den Eltern wird die Eingewöhnungsphase für jedes Kind individuell gestaltet.

Zu Beginn der Eingewöhnung bleiben die Eltern passiv in der Gruppe. Sobald die Kinder der neuen Situation gewachsen sind, verlassen die Eltern die Gruppe Schritt für Schritt.

Das Ziel einer bewussten Gestaltung der Eingewöhnung besteht darin, allen Beteiligten die Möglichkeit zu geben, die neue Situation aktiv mitzugestalten und sich gegenseitig verstehen zu lernen. Wir nehmen Bedürfnisse der Kinder und Eltern stets wahr und betrachten diese als Anhaltspunkt, um die Eingewöhnung schonend und erfolgreich zu gestalten.

Wir schätzen einen offenen, kooperativen und wohlwollenden Umgang mit den Eltern, was sich auch beruhigend auf das Kind auswirkt. Das Bedürfnis nach einer verlässlichen Betreuungsumgebung wird damit entsprochen.

Mit diesem Vorgehen wollen wir die Bindungsfähigkeit der Kinder stärken.

3. Rhythmisierung des Alltags

Im Alltag bieten wir feste Zeiten und Rituale an, die den Kindern Sicherheit und Orientierung bieten sollen.

Dazu gehören

  • die bewusst gestaltete Begrüssung am Morgen und der Abschied am Ende der Betreuungszeit.
  • die Mahlzeiten Z’Morgen, Z’Nüni, Mittagessen, Z’Vieri
  • Zeiten der Aktivitäten und Ruhezeiten

ZEITSTRUKTUR IM TAGESHEIM ST.LEONARD

ZEITSTRUUKTUR IM TAGESHEIM ST.LEONARD

Zudem werden Aktivitäten gemeinsam geplant durchgeführt, die den Kinder die Möglichkeiten bieten sich mit seinen Interessen und Kompetenzen zu entdecken und diese auszuleben.

Mit den angebotenen Aktivitäten bieten wir den Kindern die Möglichkeit ihre Interessen und Fähigkeiten auszubilden. So wie sozial angepasstes Verhalten zu entwickeln. 

3.1 Sie sind auf folgende Schwerpunkte ausgerichtet:

  • Bewegung in freier Natur unter naturpädagogischen Gesichtspunkten: Dabei geht es darum, einen respektvollen Umgang mit der Natur zu pflegen und die Möglichkeiten zum Spielen und Forschen zu erleben und zu nutzen.
  • Freispiel als Möglichkeit sich in Selbststeuerung und Mitverantwortung zu üben, in dem eigene Interessen und Fähigkeiten entdeckt und ausgebildet werden können.
  • Fördereinheiten in den verschiedenen Entwicklungsbereichen: Aufgrund von Beobachtungen aus dem Alltag werden Aktivitäten geplant, die die Entwicklung gezielt unterstützen und fördern.  Z.B. Sprachförderung, Sozialkompetenzen, Ausbildung von individuellen Fähigkeiten, Kreativität, schulische Anforderungen, Bewegung, Umgang mit dem eigenen Körper, Ernährung, Mitverantwortung, usw. werden dabei berücksichtigt.
  • Wir geben dem Kind Raum, sich kreativ zu entfalten. Dafür stehen unsere Gruppenräume und der Spielgarten für die Kinder den ganzen Tag zur freien Verfügung. Die Kinder können sich auf jede mögliche Art von Kreativität ausleben.
  • Wir führen gemeinsame Aktionen zu bestimmten Themen mit den Eltern durch, z.B. basteln zu verschiedenen Themen wie Fasnacht, Samichlaus, Ostern usw.

4. Zusammenarbeit mit den Eltern / Familien

Zusammenarbeit mit den Eltern / Familien

4.1 Gemeinsam die erfolgreiche Entwicklung gestalten

Familien und das Tagesheim sind gemeinsam für das Wohl der Kinder verantwortlich. Sie prägen beide die kindliche Entwicklung in entscheidendem Masse. Familie und das Tagesheim sind prägende Lebenswelten von Kindern. Das Verhältnis der beiden Lebenswelten (Sozialisationsfelder) zueinander kann in der Realität unterschiedliche Formen annehmen. Wir orientieren uns in der alltäglichen Betreuungsarbeit am zentralen Wunsch der Eltern, dass sich die Betreuung im Tagesheim an der Lebenssituation und den Bedürfnissen ihres Kindes ausrichtet: Sein Wohl soll im Mittelpunkt stehen.

Um die gemeinsame Betreuungsarbeit erfolgreich gestalten zu können vereinbaren wir regelmässige Gespräche.

Daneben gibt es vom Tagesheim strukturierte gemeinsame Begegnungen.

4.2  Ferienplanung der Familie

Bitte melden Sie uns möglichst frühzeitig wann Ihr Kind in die Ferien geht.

4.3 Entwicklungsgespräche

Einmal im Jahr führen wir mit den Eltern ein Gespräch über den Stand der Entwicklung des Kindes durch.

Bei Bedarf werden weitere Entwicklungsgespräche durchgeführt.

Inhalt der Entwicklungsgespräche

  1. Entwicklungsstand an Hand der Einschätzung und Informationen der zuständigen Betreuungsperson und Eltern.
  2. Austausch über weitere Fragen und Anliegen, die für die erfolgreiche Entwicklung der Kinder bedeutend sind.
  3. Wenn die Eltern es wünschen, können sie sich von den Betreuungspersonen zu Erziehungsfragen beraten lassen.  

5. Bring – und Holzeit

Bring – und Holzeit
Bringzeit am Morgen 06:30 bis 09:00 Uhr.
Bring – und Holzeit am Mittag 11.30- 14.00 Uhr
Holzeit 15.45 – 16.00 Uhr und 16.30 bis 18:30 Uhr (Oder nach individueller Absprache)

Um den Betrieb des Tagesheims und die Kindergruppe nicht unnötig zu stören, sind während des Tages keine weiteren Bring- und Holzeiten vorgesehen

5.1 Tür – und Angelgespräche

Das Tür- und Angelgespräch ist ein kurzer Informationsaustausch zwischen Eltern und Erzieherinnen. Es ist meist nicht planbar und kann sowohl von den Eltern wie auch vom pädagogischen Fachpersonal initiiert werden. 

Das Tür- und Angelgespräch bietet die Möglichkeit, gegenseitigen situationsorientierte Informationen und Austausch über Themen wie: - Erfolge, - Befindlichkeit, - Gesundheit - Probleme/Konflikte, - Fragen, - Absprachen bezüglich Abholen/ Veränderungen, usw. 

Das Tür- und Angelgespräch stärkt und festigt die Erziehungspartnerschaft und ist daher ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Es findet in der Bring- und Abholzeit des Kindes, während der Arbeitszeit der Erzieherin/des Erziehers statt. Das Tür- und Angelgespräch sollte möglichst nur von einer Erzieherin geführt werden. Sollte das Gespräch aus gegebenem Anlass länger als ca. 5 Minuten dauern besteht die Möglichkeit durch die Erzieherin/den Erzieher das Gespräch an dieser Stelle zu beenden und einen Termin für ein ausführliches Gespräch zu vereinbaren. 

Für diese ausführlicheren Gespräche wird eine Aktennotiz angefertigt. 

6. Gesundheit, Bewegung, Ernährung und Pflege

Gesundheit, Bewegung, Ernährung und Pflege

6.1 Ernährung und Essen

Ein genussvolles, ausgewogenes, nachhaltiges und entspanntes Mittagessen ist wichtig für Körper und Geist. Beim Mittagessen tanken Kinder Energie für die Herausforderungen des Alltags und erlernen wertvolle Gewohnheiten, welche die Gesundheit fördern. Gleichzeitig tragen Tagesstrukturen für Kinder dazu bei, soziale und persönliche Kompetenzen zu entwickeln und zu festigen.

Quelle: www.radix.ch/Gesunde-Schulen/Bewegung-und-Ernaehrung/gemeinsam-gesund-essen/P4eIR/

Wir beschäftigen eine/n Köchin/Koch. Damit stellen wir sicher, dass die Kinder einen gesunden Bezug zum Essen entwickeln können und auch partizipativ Ideen und Wünsche eingeben dürfen. Wir achten auf eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung. Die Lebensmittel sollen vorwiegend saisonale und regionale Kriterien erfüllen.

6.2 Bewegung und Ernährung

Bewegung und Ernährung sind wichtige Säulen der Gesundheitsförderung und zentrale Themen im Alltag der Kindertagesstätten (Kitas). Die Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen der ersten Lebensjahre sind nicht nur eng verknüpft mit der motorischen und sensorischen Entwicklung, sondern auch mit weiteren zentralen Entwicklungsbereichen wie Wahrnehmungsentwicklung, emotionale Entwicklung, Lern- und Konzentrationsfähigkeiten. 

Quelle: www.radix.ch/kita

6.3 Verpflegung

Im Tagesheim werden folgende Mahlzeiten abgegeben:

  • Frühstück für diejenigen Kinder, die zwischen 7.30 und 8.30 Uhr in das Tagesheim kommen
  • Mittagessen
  • Zvieri

Früchte und Tee stehen immer zur Verfügung.

6.3.1 Individuelle Absprachen

In Absprache mit der für das Kind zuständigen Betreuungsperson können, in einem bestimmten Rahmen, wenn wir es leisten können, individuelle Wünsche berücksichtigt werden: z.B. Allergien, Vegetarier, religiöse Vorgaben, usw. 

6.4  Bewegung

Wir sorgen dafür, dass das Kind, wenn immer möglich, 1x am Tag, in der Regel 

ca. 2 – 2 ½ Stunden, sich draussen aufhält.

Grundsätzlich umfasst jedes menschliche Verhalten motorische, emotionale und kognitive Aspekte und in der Säuglings- und Kleinkinderzeit ist Bewegung das wichtigste Mittel, um Erfahrungen über die eigene Person, aber auch die soziale, räumliche und dingliche Umwelt zu gewinnen.

  • Die Innen- und Aussenräume der Kindertagesstätten sind bewegungsfreundlich ausgestattet und ausgestaltet. 
  • Die ErzieherInnen sorgen dafür, dass altersgerechte und ausreichende Bewegung für alle Kinder ein integraler Bestandteil im Betreuungsalltag ist. 
  • Die ErzieherInnen kennen die motorische Entwicklung im Säuglings- und Vorschulalter und Wissen über die nachhaltige Wirkung von Bewegung auf die Gesamtentwicklung des Kindes Bescheid. 

Quelle: www.radix.ch/kita

6.5 Hygiene

Hygiene ist als fester Bestandteil der Gesundheitserziehung in das ganzheitliche pädagogische Konzept des Tagesheimes, um nachhaltig wirksam und damit wirklich erfolgreich zu sein. Siehe Hygiene-Konzept Tagesheim St. Leonard.

6.6 Wickeln - Wickelzeit ist Beziehungszeit

Kinder werden von ihnen vertrauten Betreuungspersonen gewickelt. Wickeln findet in einem geschützten nicht abgeschlossenen Raum statt.

6.6.1 Ungeteilte Aufmerksamkeit (nach Emmi Pikler)

Die beziehungsvolle Pflege ist auch eine Zeit, in der das Kind die ungeteilte Aufmerksamkeit der Erzieherin/des Erziehers in der 1:1 Situation geniesst. 

Feinfühlige Körperpflege ist ein Qualitätsmerkmal in der Arbeit, stärkt die Beziehung zum Kind und es geht nicht um möglichst schnelles "Abwickeln".

Die Pflege ist kein technischer Akt, im Mittelpunkt steht die Interaktion zwischen der Erzieherin/des Erziehers und dem Kind. Dabei braucht es keine Ablenkungen wie Spielzeug auf dem Wickeltisch oder ein Mobile da drüber.

6.6.2 Im Dialog

Beziehung zeigt sich durch ein intensives Miteinander und im Dialog. Das Kind ist Kooperationspartner, es nimmt aktiv an der Pflege/Wickeln teil, z.B. durch Ausstrecken des Armes beim Pullover anziehen oder beim Öffnen der Windel. Die Erzieherin/der Erzieher begleitet den gesamten Prozess mit Worten und kündigt jeden nächsten Schritt an, so dass sich das Kind darauf einstellen kann. Pflege verbal zu begleiten heisst also, jede Tätigkeit, jedes Kleidungsstück und jeden Körperteil zu benennen. Das Kind ist direkt angesprochen, weiss was geschieht und kann sich darauf einstellen.

Eine weitere Chance von diesen Pflegesituationen liegt in der Beziehungspflege und im Dialog mit dem Kind. Durch die ständige Ansprache des Kindes beim Wickeln wird es in seiner Motivation für und Freude an Sprache gestärkt.

Quelle: http://www.iaw.uni-bremen.de/ccm/cms-service/download/asset/1_Leitfaden_Infektionserkrankungen.pdf?asset_id=5479048

6.7 Bei Erkrankung der Kinder

Vorgehen

  • Bei Krankheit oder Unfall kann das Kind nicht in das Tagesheim gebracht werden. Bei Erkrankung des Kindes im Tagesheim werden die Eltern sofort benachrichtigt. Das Kind muss sobald als möglich abgeholt werden. 
  • In Notfällen wird der Hausarzt / der Kinderarzt des betroffenen Kindes oder direkt in das Kinderspital oder das Kantonsspital / Notfall kontaktiert. 
  • Allergien und andere Empfindlichkeiten sollten beim Eintritt besprochen werden. Ebenso muss die Leitung des Tagesheimes über ansteckende Krankheiten in der Familie orientiert werden.

7. Zusammenleben – Partizipation und Inklusion

Zusammenleben – Partizipation und Inklusion

7.1 Partizipation – Mitbestimmung und Mitverantwortung

In der Pädagogik versteht man unter dem Begriff der Partizipation die Einbeziehung von Kindern bei allen das Zusammenleben betreffenden Ereignissen und Entscheidungsprozessen.

Die UN–Kinderrechtskonvention hat die Partizipation als Grundrecht im Artikel 12  „Unter Berücksichtigung des Kindeswillens“ folgendermassen festgeschrieben:

„Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äussern, und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife.“

7.2 Gemeinschaft erleben und mitgestalten

Wir wollen als Vorbild im Umgang mit den Kindern, Eltern und Kollegen/innen sein. Wir leiten die Kinder an Entscheidungen zu treffen und ihre eigenen Interessen zu vertreten, Kompromisse einzugehen, zu erarbeiten und auch zu diskutieren. Dadurch machen die Kinder zahlreiche Erfahrungen.

Beispiele hierfür sind:

  • Selbstbewusstsein der Kinder wird gestärkt
  • Bedürfnisse in Worte fassen (Sprachkompetenz)
  • Meinung bilden / andere Meinungen tolerieren
  • Konflikte bewältigen / lösen
  • Gesprächsdisziplin zuhören / aussprechen lassen
  • Gefühle, Interessen, Wünsche, Kritik erkennen, äussern und begründen
  • Gemeinsame Entscheidungen treffen
  • Aufgaben lösen / gemeinsam oder alleine
  • Verantwortung für sich und andere übernehmen

7.3 Inklusion

Der Begriff Inklusion hat seine Wurzeln im Lateinischen. Dort bedeutet das Verb includere einlassen und einschliessen, das Sustantiv inclusio bedeutet Einschliessung und Einbeziehung. 

In einer inklusiven Betreuungsinstitution leben Menschen mit und ohne Behinderungen, Menschen aus unterschiedlichen Kulturen von Anfang an gemeinsam zusammen.

Dies bedeute für uns im Tagesheim St. Leonard, in der Gemeinschaft von Kindern und Erwachsenen miteinander und voneinander zu lernen, uns in der Unterschiedlichkeit kennenzulernen und akzeptieren, Gemeinsamkeit entdecken, Spass zu haben, zu spielen, Neues kennenzulernen.

Uns ist es dabei ein Anliegen im Rahmen unserer Ressourcen

  • Kindern unterschiedlicher Kulturkreise
  • Kindern mit Entwicklungsverzögerungen
  • Kindern mit körperlicher, geistiger und seelischer Behinderung
  • Kindern mit sozialen Defiziten
  • Kindern mit Sprachauffälligkeiten 

die gleiche Entwicklungschance anzubieten. Um dies zu erreichen, gehen wir auf alle individuellen Unterschiede der Kinder ein und bieten ein differenziertes Bildungsangebot an. 

 
 

Das pädagogische Konzept und Leitbild des Tagesheims St. Leonhard wurde von der Fachstelle Tagesbetreuung, Erziehungsdepartement Kanton Basel-Stadt inhaltlich geprüft und am 1. November 2018 bewilligt.