Das humanistische Menschenbild prägt die Betreuungsarbeit:
Im Tagesheim St. Leonard steht das Kind* mit seinem Streben nach Selbstverwirklichung (Autonomie) und ein anerkanntes Mitglied der Gemeinschaft zu sein im Mittelpunkt.
Jedes Kind wird so angenommen wie es ist.
Die Entwicklung einer selbstbestimmten und unverwechselbaren Persönlichkeit wird unterstützt und gefördert.
Wir gehen davon aus, dass jedes Kind das Bedürfnis und Möglichkeiten hat seine Fertigkeiten, Fähigkeiten, Erkenntnisse und Wissen, Einstellung und Haltung zu entfalten und auszuschöpfen.
Damit das Kind sich erfolgreich entwickeln kann, bieten wir eine Atmosphäre, in der sich das Kind wohl und geborgen fühlen kann.
Wir unterstützen, fördern und fordern die Kinder in Ihrer Entwicklung.
„Erkläre mir, und ich vergesse.
Zeige mir, und ich erinnere.
Lass es mich tun, und ich verstehe“
Konfuzius
Da die Erfahrung der eigenen Kompetenz das Selbstvertrauen und die Selbständigkeit stärkt, fokussieren wir die individuellen Ressourcen des Kindes und fördern gezielt, was es gut kann und wofür es sich interessiert.
Das Kind darf, soweit wie möglich, alles selbst ausprobieren und seinem Alter entsprechende Aufgaben selbständig lösen. Kinder sind Forscher, Entdecker und Akteure ihrer eigenen Entwicklungsprozesse in ihrem eigenen Entwicklungstempo. Wir unterstützen das Kind dabei und helfen, wenn nötig. Wir bieten dem Kind eine ausgewogene Mischung aus Freispiel einerseits und aus spontanen, geplanten, geführten, alters- und entwicklungsspezifischen Aktivitäten andererseits.
Wir unterstützen die Sozialisierung und Integration des Kindes in die Gemeinschaft, fördern die Entwicklung seiner Persönlichkeit und achten auf seine Individualität. Der Kontakt unter den Kindern der Gruppen findet spontan oder durch gruppenübergreifende Angebote statt. Es ist für das Kind wichtig, gute und tragende Beziehungen zu den Erzieherinnen und den anderen Kindern aufzubauen. Dadurch kann es genügend Vertrauen entwickeln, um seine Bedürfnisse zu äussern und mitverantwortlich zu verhalten. Wir unterstützen die Entwicklung einer wertschätzenden und einfühlsamen Grundhaltung gegenüber allen Menschen und der Mitwelt.
Wir unterstützen die neugierige, fragende und lernfreudige Haltung des Kindes und schaffen eine Umgebung, in der das Kind experimentieren und eine sinnliche und emotionale Beziehung zur Umwelt aufbauen kann. Darin sehen wir eine wichtige Voraussetzung für das Begreifen und Verstehen der Umwelt sowie für den Erwerb von vielfältigen Fertigkeiten und Kenntnissen.
Internetseiten mit weiteren Orientierungshilfen:
www.kinderschutz.ch/de/sexualerziehung-bei-kleinkindern.html
Anfänge prägen.
Um eine optimale Voraussetzung für eine erfolgreiche und bedürfnisorientierte Betreuung zu schaffen, hat die Gestaltung des Eintritts eine besondere Bedeutung.
Die familiären Bedürfnisse und das Betreuungsangebot müssen im Wesentlichen übereinstimmen.
In den ersten Wochen soll allen Beteiligten, vor allem den Kindern, die Möglichkeit gegeben werden, behutsam und allmählich in die neue Situation hineinzuwachsen. In der Regel zwei Wochen. Dabei orientieren wir uns an den Richtlinien der Fachstelle der Tagesbetreuung (ED).
Eine sorgfältig gestaltete Eingewöhnungszeit schafft die Grundlage für eine optimale Entfaltung des Kindes im Tagesheim. Es gibt viel Neues zu entdecken und kennen zu lernen. Dies braucht seine Zeit.
Die Eingewöhnungsdauer hängt vom Kind, den Eltern sowie der Lebens- und Entwicklungssituation ab.
In Absprache mit den Eltern wird die
Eingewöhnungsphase für jedes Kind individuell gestaltet.
Zu Beginn der Eingewöhnung bleiben die Eltern passiv in der Gruppe. Sobald die Kinder der neuen Situation gewachsen sind, verlassen die Eltern die Gruppe Schritt für Schritt.
Das Ziel einer bewussten Gestaltung der Eingewöhnung besteht darin, allen Beteiligten die Möglichkeit zu geben, die neue Situation aktiv mitzugestalten und sich gegenseitig verstehen zu lernen. Wir nehmen Bedürfnisse der Kinder und Eltern stets wahr und betrachten diese als Anhaltspunkt, um die Eingewöhnung schonend und erfolgreich zu gestalten.
Wir
schätzen einen offenen, kooperativen und wohlwollenden Umgang mit den Eltern,
was sich auch beruhigend auf das Kind auswirkt. Das Bedürfnis nach einer
verlässlichen Betreuungsumgebung wird damit entsprochen.
Mit diesem Vorgehen wollen wir die Bindungsfähigkeit der Kinder stärken.
Im Alltag bieten wir feste Zeiten und Rituale an, die den Kindern Sicherheit und Orientierung bieten sollen.
Dazu gehören
Zudem werden Aktivitäten gemeinsam geplant durchgeführt, die den Kinder die Möglichkeiten bieten sich mit seinen Interessen und Kompetenzen zu entdecken und diese auszuleben.
Mit den angebotenen Aktivitäten bieten wir den Kindern die Möglichkeit ihre Interessen und Fähigkeiten auszubilden. So wie sozial angepasstes Verhalten zu entwickeln.
Familien und das Tagesheim sind gemeinsam für das Wohl der Kinder verantwortlich. Sie prägen beide die kindliche Entwicklung in entscheidendem Masse. Familie und das Tagesheim sind prägende Lebenswelten von Kindern. Das Verhältnis der beiden Lebenswelten (Sozialisationsfelder) zueinander kann in der Realität unterschiedliche Formen annehmen. Wir orientieren uns in der alltäglichen Betreuungsarbeit am zentralen Wunsch der Eltern, dass sich die Betreuung im Tagesheim an der Lebenssituation und den Bedürfnissen ihres Kindes ausrichtet: Sein Wohl soll im Mittelpunkt stehen.
Um die gemeinsame Betreuungsarbeit erfolgreich gestalten zu können vereinbaren wir regelmässige Gespräche.
Daneben gibt es vom Tagesheim strukturierte gemeinsame Begegnungen.
Bitte melden Sie uns möglichst frühzeitig wann Ihr Kind in die Ferien geht.
Einmal im Jahr führen wir mit den Eltern ein Gespräch über den Stand der Entwicklung des Kindes durch.
Bei Bedarf werden weitere Entwicklungsgespräche durchgeführt.
Inhalt der Entwicklungsgespräche
Bringzeit am Morgen | 06:30 bis 09:00 Uhr. |
Bring – und Holzeit am Mittag | 11.30- 14.00 Uhr |
Holzeit | 15.45 – 16.00 Uhr und 16.30 bis 18:30 Uhr (Oder nach individueller Absprache) |
Um den Betrieb des Tagesheims und die Kindergruppe nicht unnötig zu stören, sind während des Tages keine weiteren Bring- und Holzeiten vorgesehen
Das Tür- und Angelgespräch ist ein kurzer Informationsaustausch zwischen Eltern und Erzieherinnen. Es ist meist nicht planbar und kann sowohl von den Eltern wie auch vom pädagogischen Fachpersonal initiiert werden.
Das Tür- und Angelgespräch bietet die Möglichkeit, gegenseitigen situationsorientierte Informationen und Austausch über Themen wie: - Erfolge, - Befindlichkeit, - Gesundheit - Probleme/Konflikte, - Fragen, - Absprachen bezüglich Abholen/ Veränderungen, usw.
Das Tür- und Angelgespräch stärkt und festigt die Erziehungspartnerschaft und ist daher ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Es findet in der Bring- und Abholzeit des Kindes, während der Arbeitszeit der Erzieherin/des Erziehers statt. Das Tür- und Angelgespräch sollte möglichst nur von einer Erzieherin geführt werden. Sollte das Gespräch aus gegebenem Anlass länger als ca. 5 Minuten dauern besteht die Möglichkeit durch die Erzieherin/den Erzieher das Gespräch an dieser Stelle zu beenden und einen Termin für ein ausführliches Gespräch zu vereinbaren.
Für diese ausführlicheren Gespräche wird eine Aktennotiz angefertigt.
Ein genussvolles, ausgewogenes, nachhaltiges und entspanntes Mittagessen ist wichtig für Körper und Geist. Beim Mittagessen tanken Kinder Energie für die Herausforderungen des Alltags und erlernen wertvolle Gewohnheiten, welche die Gesundheit fördern. Gleichzeitig tragen Tagesstrukturen für Kinder dazu bei, soziale und persönliche Kompetenzen zu entwickeln und zu festigen.
Quelle: www.radix.ch/Gesunde-Schulen/Bewegung-und-Ernaehrung/gemeinsam-gesund-essen/P4eIR/
Wir beschäftigen eine/n Köchin/Koch. Damit stellen wir sicher, dass die Kinder einen gesunden Bezug zum Essen entwickeln können und auch partizipativ Ideen und Wünsche eingeben dürfen. Wir achten auf eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung. Die Lebensmittel sollen vorwiegend saisonale und regionale Kriterien erfüllen.
Bewegung und Ernährung sind wichtige Säulen der Gesundheitsförderung und zentrale Themen im Alltag der Kindertagesstätten (Kitas). Die Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen der ersten Lebensjahre sind nicht nur eng verknüpft mit der motorischen und sensorischen Entwicklung, sondern auch mit weiteren zentralen Entwicklungsbereichen wie Wahrnehmungsentwicklung, emotionale Entwicklung, Lern- und Konzentrationsfähigkeiten.
Quelle: www.radix.ch/kita
Im Tagesheim werden folgende Mahlzeiten abgegeben:
Früchte und Tee stehen immer zur Verfügung.
In Absprache mit der für das Kind zuständigen Betreuungsperson können, in einem bestimmten Rahmen, wenn wir es leisten können, individuelle Wünsche berücksichtigt werden: z.B. Allergien, Vegetarier, religiöse Vorgaben, usw.
Wir sorgen dafür, dass das Kind, wenn immer möglich, 1x am Tag, in der Regel
ca. 2 – 2 ½ Stunden, sich draussen aufhält.
Grundsätzlich umfasst jedes menschliche Verhalten motorische, emotionale und kognitive Aspekte und in der Säuglings- und Kleinkinderzeit ist Bewegung das wichtigste Mittel, um Erfahrungen über die eigene Person, aber auch die soziale, räumliche und dingliche Umwelt zu gewinnen.
Quelle: www.radix.ch/kita
Hygiene ist als fester Bestandteil der Gesundheitserziehung in das ganzheitliche pädagogische Konzept des Tagesheimes, um nachhaltig wirksam und damit wirklich erfolgreich zu sein. Siehe Hygiene-Konzept Tagesheim St. Leonard.
Kinder werden von ihnen vertrauten Betreuungspersonen gewickelt. Wickeln findet in einem geschützten nicht abgeschlossenen Raum statt.
Die beziehungsvolle Pflege ist auch eine Zeit, in der das Kind die ungeteilte Aufmerksamkeit der Erzieherin/des Erziehers in der 1:1 Situation geniesst.
Feinfühlige Körperpflege ist ein Qualitätsmerkmal in der Arbeit, stärkt die Beziehung zum Kind und es geht nicht um möglichst schnelles "Abwickeln".
Die Pflege ist kein technischer Akt, im Mittelpunkt steht die Interaktion zwischen der Erzieherin/des Erziehers und dem Kind. Dabei braucht es keine Ablenkungen wie Spielzeug auf dem Wickeltisch oder ein Mobile da drüber.
Beziehung zeigt sich durch ein intensives Miteinander und im Dialog. Das Kind ist Kooperationspartner, es nimmt aktiv an der Pflege/Wickeln teil, z.B. durch Ausstrecken des Armes beim Pullover anziehen oder beim Öffnen der Windel. Die Erzieherin/der Erzieher begleitet den gesamten Prozess mit Worten und kündigt jeden nächsten Schritt an, so dass sich das Kind darauf einstellen kann. Pflege verbal zu begleiten heisst also, jede Tätigkeit, jedes Kleidungsstück und jeden Körperteil zu benennen. Das Kind ist direkt angesprochen, weiss was geschieht und kann sich darauf einstellen.
Eine weitere Chance von diesen Pflegesituationen liegt in der Beziehungspflege und im Dialog mit dem Kind. Durch die ständige Ansprache des Kindes beim Wickeln wird es in seiner Motivation für und Freude an Sprache gestärkt.
Vorgehen
In der Pädagogik versteht man unter dem Begriff der Partizipation die Einbeziehung von Kindern bei allen das Zusammenleben betreffenden Ereignissen und Entscheidungsprozessen.
Die UN–Kinderrechtskonvention hat die Partizipation als Grundrecht im Artikel 12 „Unter Berücksichtigung des Kindeswillens“ folgendermassen festgeschrieben:
„Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äussern, und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife.“
Wir wollen als Vorbild im Umgang mit den Kindern, Eltern und Kollegen/innen sein. Wir leiten die Kinder an Entscheidungen zu treffen und ihre eigenen Interessen zu vertreten, Kompromisse einzugehen, zu erarbeiten und auch zu diskutieren. Dadurch machen die Kinder zahlreiche Erfahrungen.
Beispiele hierfür sind:
Der Begriff Inklusion hat seine Wurzeln im Lateinischen. Dort bedeutet das Verb includere einlassen und einschliessen, das Sustantiv inclusio bedeutet Einschliessung und Einbeziehung.
In einer inklusiven Betreuungsinstitution leben Menschen mit und ohne Behinderungen, Menschen aus unterschiedlichen Kulturen von Anfang an gemeinsam zusammen.
Dies bedeute für uns im Tagesheim St. Leonard, in der Gemeinschaft von Kindern und Erwachsenen miteinander und voneinander zu lernen, uns in der Unterschiedlichkeit kennenzulernen und akzeptieren, Gemeinsamkeit entdecken, Spass zu haben, zu spielen, Neues kennenzulernen.
Uns ist es dabei ein Anliegen im Rahmen unserer Ressourcen
die gleiche Entwicklungschance anzubieten. Um dies zu erreichen, gehen wir auf alle individuellen Unterschiede der Kinder ein und bieten ein differenziertes Bildungsangebot an.
Das pädagogische Konzept und Leitbild des Tagesheims St. Leonhard wurde von der Fachstelle Tagesbetreuung, Erziehungsdepartement Kanton Basel-Stadt inhaltlich geprüft und am 1. November 2018 bewilligt.
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